6 DÉCOUVERTES STRATÉGIQUES
Wenn Diderot den Blinden
von Puisaux fragt, was er unter einem Spiegel versteht, anwortet der
Blinde : "EINE MASCHINE WELCHE DIE SACHEN IN RELIEF BRINGT ; FERN VON
SICH SELBST ; WOBEI DIE SACHEN IN DIE RICHTIGE POSITION GESTELLT SIND IN
VERHÄLTNIS ZU DER MASCHINE".
...Die ovale Galerie trennt
die 2 Objekte wobei das untere eine Spiegelbild des oberen zu sein
scheint, als ob es sich in dem Wasser eines Schwimbades spiegelt, mit
einer Drehung von 90 Grad - assymetrisch -. Die Darstellung dieser
Installation ist ein optisches Experiment, welches ein Objekt, ein Bild
und ein reflexives System beinhaltet, vor dem Auge des Betrachtes. Diese
Arbeit zeigt daß die Bedingung Subjekt zu sein erfordert, daß es etwas
gibt, welches sich zwischen den Ich und seinen Bild befindet. Dieses Etwas
ist der Andere als Zeuge. Ein Augenblick welcher einen Umweg impliziert.
Die Bedingung für das Funktionieren ist der Verlust, der kein Verlust
ist. Der Andere ist nicht wo man ihm erwartet. Er nimmt nicht den Platz
eines Voyeurs ein ; er ist nur der durch den die Operation effektive ist.
Der Andere fungiert als reflexive Oberfläsche, die eine Räumlichkeit
hinter dem Spiegel möglich macht. Wir haben da zu tun mit dem freudschen
Unheimlichen wo das Double den Imaginären Mangel der Kastration, durch
die Wirkung des Blickes verschließt... ...Nur die Presenz des
konkav-Spiegels macht das Bild real. Die Sehfähigkeit ist nicht mehr der
hauptpunkt, um sich zu fragen was "real" ist. Die Einschränkung
der Untersuchung auf die Sehfähigkeit impliziert eine phenomenologische
Reduktion.Bei dem Prozeß des Sehens, das reale und das Subjekt
abstraieren sich. Das Auge kann nur einen Teil auffassen. DAS SCHAUT UND
DAS ZEIGT. Im Traum allerdings ist kein Beweiß zu finden für den Rutsch
des Subjektes zum Objekt. Nur in der Distanz zwischen Subjekt und Objekt
im Wachzustand subjektivisiert sich das Objekt und objektivisiert sich das
Subjekt ohne sich ganz treffen. In diese Konstruktion, das Zeigen zeigt.
...Das perspektivische Sehen ist nur eine mögliche Auswahl
des Sehens... ...Was
ist sehen, wenn das was ich sehe zu mir schaut ? Kann diese objekt gesehen
werden in dem Sine des Wortes : Sehen ? Nur dann wenn der Blick und die
Objekten eingefangen werden als das Wahre. Das Subjekt glaubt sich in dies
Objekten zu finden ALS OB ES DORT WÄRE Da vinci sagt : "Nichts kann
nur durch einen kleinen Riß gesehen werden. Und die Trennung welche man
zwischen dem Auge und dem Blick herstellt wird unscharf : Man ist gezungen
durch diesen kleinen Riß zu sehen ; das gesehene ist das Bild welches der
Spiegel zurückwirft. Das Subjekt des Experimentes ist reduziert auf die
Frage des Voyeurs. Aber Voyeur welcher selbst gesehen wird und zwar VON
DEM ORT SELBST VON WELCHEM AUS ER SIEHT :das Bild, daß der Spiegel ihm
zurückwirft, ist nicht seines. ...Das Auge
im Spiegel sieht sich nicht als Sehender. ES GIBT JEMAND DER SIEHT UND DEN
ER NICHT SEHEN KANN. Was er sieht ist ein Loch, eine Nische welche Fleck
macht im Zentrum des Objektes. Das Subjektt ist aufgefangen von dem
Fassade. Fleck als Begehren. Weil Fleck okkult ist. Wenn Descartes fragt :
-"Wer bin ich ?" -"Res cognitans", Lacan wird fragen :
- "Was bin ich in dem Begeheren des Anderen ?" - "Das
objekt (a).
...Für Freud gibt es ein
breites Konzept : Das Begehren. Lacan unterteilt dieses Konzept in
Anspruch und Begehren... ...Die wahre Natur des Subjektes des Unbewußten
ist die Spaltung zwischen Wissen und Genießen : SEIN ODER DENKEN...Die
Spaltung selbst definiert das Subjekt. Es ist immer zwischen 2
Signifikanten, welche selbst Mangel sind.
Die
Schräge, die gekipptheit in den 2 Konstruktionen
konkretisiert den Mangel der Einheit. ..Das Ich hat eine
Funktion von Verkennung...
...Es geht nicht um die Realität. Es geht um die
Gewissheit. Wie kann ein Loch ein Basis sein wenn es ein
Loch ist. Ein Loch von welche man die Rände nicht sieht
oder von welche die Rände nicht existieren. Eine
Abwesenheit. Die gewissheit einer Abwesenheit.
...Das Ich ist immer nur die Hälfte
des Subjektes Die 2 Fassaden sind auch nur 2 Hälften. Das
Imaginäre und das Reale spielen sich ab auf dem gleiche
Level. Wie in der Konstruktion zu sehen ist, sind die
imaginären und realen Objekte am gleichen Platz. Die
libidinöse Investition ist nichts anders als Deckung von
den Objekt mit dem Bild daß wir haben davon. Das Subjekt
ist Schnitt des Objektes (a) und konstituert sich "in
dem Raum des Anderen". Durch diese Operation gibt es
immer einer Rest.
Kunstraum
Wuppertal, 1990 Tischlerplatten, Gipsstück,
Gipsfigur, Ziegelsteine
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